Farhad Vladi: Meine Liebe zu Inseln Nur wenige Menschen können der Sehnsucht nach einem eigenen Stück Land inmitten riesiger Ozeane oder eines idyllischen Sees widerstehen, weit weg von der Hektik und Enge des Rests der Welt. Obwohl eine Insel von überschaubarer Größe ist, fühlt sie sich unendlich an – das Wasser bildet eine natürliche Grenze, die den Inselbewohnern eine Freiheit bietet, die kein Stück Land auf dem Festland bietet. Doch es ist das Festland, das den Inseln ihren besonderen Charakter verleiht. Der Luxus einer privaten Insel besteht in der Freiheit, in die Einsamkeit zu entfliehen und jederzeit von ihr zurückzukehren – daher ist selbst die kleinste Insel mit einem einfachen Blockhaus für ihren Besitzer von immensem Wert. Es ist ein großes und sehr bewegendes Privileg, den Lauf der Jahreszeiten auf der eigenen Insel zu beobachten. Selbst nach vielen Jahren auf ihren Inseln haben mir viele Inselbesitzer beschrieben, wie überwältigt sie sich von der Schönheit und Kraft der Natur fühlten – und welche Gelassenheit sie daraus gelernt haben: Auf einer Insel läuft alles in dem langsamen Tempo ab, das der Natur eigen ist. Wer dieses Tempo respektiert, wird reich belohnt, denn er trägt zum Erhalt seines Inseluniversums bei. Inseln haben mich schon als Kind in ihren Bann gezogen, ein Zauber, der bis heute nicht gebrochen ist. Am 14. März 1971 verkaufte ich meine erste Insel: Cousine Island auf den Seychellen. Bis heute habe ich 2.000 Inseln verkauft. In diesen vier Jahrzehnten hatte ich die Gelegenheit, Inselbesitzer mit den unterschiedlichsten Persönlichkeiten kennenzulernen. Unabhängig von Beruf oder sozialem Status haben sie alle eines gemeinsam: Sie sind extreme Individualisten mit großer Ausdauer bei der Umsetzung ihrer persönlichen Vorhaben. Heutige Inselbesitzer müssen sich nicht mehr mit Infrastrukturproblemen herumschlagen. Modernste Systeme zur Stromerzeugung und Wasseraufbereitung, komfortabelste Fertighäuser, gute technische Hilfsmittel zum Bau von Straßensystemen sowie elektronische Kommunikation erleichtern die Erschließung der neuen Insel. Ist dieser ganze Prozess abgeschlossen, hat der Besitzer in der Regel eine starke emotionale Bindung zu dem Land aufgebaut. Dies ist bis heute das eigentliche Haupthindernis auf dem Weg zum Inselkauf – Inseln sind rar, egal ob sie in einem See, einem Fluss oder dem Meer liegen. Eine mit viel Liebe und Sorgfalt sanierte Insel fühlt sich für ihren Besitzer oft wie ein Familienmitglied an. Der Abschied von ihr fällt ihm dementsprechend schwer. Dieses Phänomen lässt sich mit anderen Worten beschreiben: Eine Insel hat keine Hausnummer. Eine Insel hat eine Seele.
Sprache: vladi-private-islands.de
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